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Patellaluxation
( PL )

Die Patellaluxation (Kniescheibenluxation)
ist ein Problem des Junghundes. Sie äussert
sich in einer sehr typischen Gangveränderung,
bei welcher das entsprechende Hinterbein für
einen oder mehrere Schritte komplett entlastet
wird. Dazwischen läuft der Hund normal.
Das Problem ist deutlich beeinflusst von der
Vererbung, weswegen eine Patellaluxation für
gewisse Hunderassen den Zuchtausschluss bedeuten
kann.

Was ist die Patella?
,
Die Patella ist die Kniescheibe. Am Kniegelenk
sind vier Knochen beteiligt: Der Oberschenkelknochen
(Femur) und das Schienbein (Tibia) teilen sich
die Hauptlast. Das Wadenbein ist beim Hund im
Vergleich zum Menschen sehr dünn und kann
praktisch vernachlässigt werden.
Die Patella (Kniescheibe) ist eigentlich eine
Verstärkung der Sehne, welche den Kniestrecker
(grosser Oberschenkelmuskel) mit dem Unterschenkel
verbindet. Die Patella schützt diese Sehne
bei Beugung und Streckung des Kniegelenkes vor
zu grosser Abnutzung. Solche Knochen wie die
Kniescheibe werden Sesambeine genannt.

Wie funktioniert das Kniegelenk eines Hundes?
An der Kniegelenkfunktion des Hundes sind total
13 Bänder beteiligt. Die wichtigsten sind
das gerade Kniescheibenband (von der Patella
zum Schienbein), die beiden Seitenbänder
und die beiden Kreuzbänder, welche den
Oberschenkelknochen und das Schienbein in einem
Kreuz verbinden und verhindern, dass sie sich
gegenseitig nach vorne oder hinten verschieben.
Eine wichtige Pufferfunktion nimmt der Meniskus
wahr. Er liegt quasi als Kissen zwischen dem
Oberschenkelknochen und dem Schienbein und führt
die Knochen bei der Bewegung. Schlussendlich
sind alle Muskeln, die das Kniegelenk umgeben
mitverantwortlich für eine einwandfreie
Funktion. Insbesondere der grosse Kniestrecker
(M. quadriceps) hat grossen Einfluss auf die
gute Führung der Patella in der Rinne am
unteren Oberschenkel.


Wie entsteht eine Patellaluxation beim Hund?
Bei einer Luxation gerät die Kniescheibe
aus der Führungsrinne im unteren Teil des
Oberschenkels und liegt ausserhalb (innen oder
aussen) ihrer wichtigen Gelenksfunktion. Als
Folge reisst die Gelenkkapsel ein und der Streckmechanismus
des Gelenkes wird gestört. Die Hunde haben
Schmerzen und verlieren an Lebensqualität.
Welche Hunderassen leiden besonders oft an einer
Patellaluxation?
Die Patellaluxation tritt vorwiegend bei kleinen
Hunderassen im ersten Lebensjahr auf.
In zunehmendem Masse trifft man die Patellaluxation
auch bei mittleren oder grösseren Hunden
an. Die Kniescheibe luxiert hier eher nach aussen,
während sie bei kleinen Hunderassen nach
innen ausrenkt. Die Ursachen konnten bisher
nicht schlüssig hergeleitet werden. Erfahrungsgemäss
fördert der Trend zur Miniaturisierung
unserer Hunderassen die Luxation der Kniescheibe.
Eine Vererbung dieses Gesundheitsproblems wurde
bereits vor vielen Jahren nachgewiesen.
Wie erkenne ich eine Patellaluxation bei meinem
Hund?
Das typische Symptom einer Patellaluxation ist
der hüpfende Gang mit zeitweiser normaler
Belastung aller Beine und zeitweiser völliger
Entlastung des entsprechenden Hinterbeines.
Viele Rassen haben auch eine sogenannte Prädisposition,
wie zum Beispiel Chihuahuas, Spitze, Pudel,
Yorkshire Terrier und andere Kleinhunderassen,
aber auch Appenzeller oder Flat Coated Retriever
leiden zunehmend an einer Patellaluxation.

Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt?
Wird das Bein während eines Spazierganges
mehrfach komplett entlastet, sollte man nicht
lange warten und das Knie von einem Tierarzt
untersuchen lassen. Eine unbehandelte Patellaluxation
führt zwar nicht sofort zu Arthrose, aber
der Knorpel wird beschädigt. Zudem kann
durch die Fehlhaltung ein Kreuzbandriss entstehen.
Welche Diagnosen gibt es, wie kann der Tierarzt
diese stellen?
Die Diagnose stellt der Tierarzt mit einem orthopädischen
Untersuchungsgang. Das Untersuchungs-Ergebnis
kann in der Regel den „Luxations-Graden
1 bis 4“ zugeordnet werden. Ein Röntgenbild
ist zur Diagnosestellung selbst nicht zwingend
notwendig, kann aber bei unklaren Fällen
helfen und wird zudem für die Operationsplanung
benötigt.
Bei vielen Hunderassen ist diese Untersuchung,
bzw. der Befund „keine Luxation“
(respektive maximalem „Luxations-Grad
1“) eine Voraussetzung für die Zuchtzulassung.
Hunde mit Luxations-Graden von 2 bis 4 hinken
normalerweise stark und müssen in der Regel
operativ behandelt werden.
Hunde mit einem Luxationsgrad 1 oder 2 können
mittels Physiotherapie oft so behandelt werden,
dass die Kniescheibe durch den gerichteten Muskelzug
an ihrem Platz bleibt.
Die Arthrosebildung ist in der Regel gering,
allerdings wird bei jahrelang unbehandelter
Patellaluxation der Knorpel zwischen Patella
und Oberschenkel abgetragen, was auch nach einer
Operation nicht wieder aufgebaut werden kann.

Patellaluxation - Grad 1
Grad 1 bedeutet, dass die Kniescheibe spontan
zurück in die Normalposition geht, was
kaum Lahmheiten verursacht.
Patellaluxation - Grad 2 - 3
Die Unterschiede zwischen Grad 2 und 3 sind
fliessend und manchmal schwer zu unterscheiden.
Bei beiden ist die Kniescheibe des Öfteren
nicht in der Rinne, weswegen diese Hunde die
Kraft nicht übertragen können und
das Bein entlasten.
Patellaluxation - Grad 4
Bei Grad 4 kann die Kniescheibe nicht mehr aus
der Luxationsstellung verschoben werden, was
manchmal übersehen wird, weil die Hunde
für ein paar Monate bis Jahre recht stabil
gehen, bevor massive Arthrose einsetzt.
Quelle: https://www.hundeherz.ch/fachbeitrag/patellaluxation-beim-hund
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